Spender stellen sich vor
Einige von Ihnen haben in den vergangenen Wochen gespendet. Wir danken Ihnen von ganzem Herzen dafür. Wir schreiben viel über die Patienten und Bedürftigen, die indischen Mitarbeiter und auch die internationalen Freiwilligen vor Ort sowie in den Fördervereinen.
Heute möchten wir allerdings auch über Sie schreiben, denn Sie sind Teil dessen, was in Kalkutta möglich ist.
Navina Jolly hat viele Verbindungen zu Indien. Ihr Vater kam in den 70ern als junger Mann während einer Europareise nach Deutschland. Er besuchte hier seinen Bruder und verliebte sich in Navinas Mutter. So entschied er in Deutschland zu bleiben und baute sich mit ihr eine Existenz auf. Die Familie ihres Vater lebt im indischen Punjab und der Kontakt war immer sehr eng, inklusive vieler Besuche dort.
Auch Navinas Mann ist indischer Abstammung, er ist Teil einer Sikh Gemeinde mit einer großen Familie. Zusammen haben sie einen 4-jährigen Jungen und wollen, sobald es geht, das erste Mal mit dem kleinen nach Indien reisen.
Calcutta Rescue kennt Navina durch viele Erzählungen einer Freundin, die in unserem Verein sehr aktiv ist. Beide teilen sie die Konstellation eines indischen Vaters und einer deutschen Mutter. Dass Navina während der ersten Zeit der Corona Krise spendete, hatte auch mit ein paar bewegten Wochen in ihrer Familie zu tun, denn ihr Vater geriet durch einen Indienbesuch dort direkt in den massiven Lockdown.
Navina erzählte uns: "Dem älteren Bruder meines Vaters ging es gar nicht gut und es zeichnete sich ab, dass er nicht mehr lange leben wird. Mein Vater wollte ihn unbedingt noch einmal sehen und entschied trotz der Corona Krise nach Indien zu fliegen. So saß er dann im März tatsächlich im letzten Flieger nach Indien, konnte für einige Tage seinen Bruder sehen und sich verabschieden. Dann ging der massive Lockdown dort los und mein Vater war mehr oder weniger in einem Hotelzimmer "eingesperrt". Wir wussten erst einmal alle gar nicht, was wir tun konnten, alle Flüge wurden gecancelt, nichts ging vor, nichts ging zurück. Glück im Unglück brachte meinen Vater dann aber in einem der ersten Flugzeuge der Rückholaktion wieder zu uns nach Deutschland.
Was uns dann besonders betroffen machte, waren die Auswirkungen der vielen Wanderarbeiter in Indien, die von jetzt auf gleich keine Arbeit und kein Essen mehr hatten und verzweifelt versuchten, aus den Städten zurück in ihre Dörfer zu gelangen, oft tausende von Kilometern entfernt. Ich wollte den Menschen dort unbedingt etwas spenden, aber auch sicher gehen, dass es direkt ankommt. So habe ich das Geld Calcutta Rescue gegeben."
Navina ist nicht nur eine ganz engagierte Gymnasiallehrerin für Deutsch und Englisch und seit fast einem Jahr zusätzliche Fachleitung Deutsch in der Lehrerausbildung, schon immer setzt sie sich für andere ein. Sie hatte lange ein Patenkind in Peru, welches sie bis zu seiner Volljährigkeit unterstützte. Gerade ist sie auf der Suche nach einer neuen Patenschaft, diesmal vermutlich ein Mädchen in Indien. Navina ist Mitglied bei Amnesty International und engagiert sich im Verband binationaler Partnerschaften.
Wenn neben Unterricht und der Fachleitung sowie der Familie zu Hause noch Zeit bleibt, trifft sie sich gerne mit Freunden oder geht zum Sport und Yoga. Ganz besonders liebt sie Literatur. Am allerliebsten aber schnappt sie sich Kind und Mann und fährt am Wochenende aus der Stadt raus aufs Land zu ihren Eltern und den Kuhställen des im Dorf ansässigen Bauerns.
Liebe Navina, von Herzen danke, dass dein Engagement auch Calcutta Rescue mit einschließt und die Menschen, die die Organisation so tatkräftig unterstützt, mehr denn je in den vergangenen Wochen. Wir drücken die Daumen, dass ihr eure Indienreise bald konkreter planen könnt und sich die Grenzen zu diesem spannenden Land wieder öffnen.
Maria Heinze ist eine zukünftige freiwillige Mitarbeiterin für die Projekte in Kalkutta. Gefunden hat sie uns übers Internet. Schon seit einigen Jahren steht für sie fest, dass sie einmal in einem Hilfsprojekt mitarbeiten möchte.
Als Pharmazeutin ist sie gerade in den letzten Zügen ihrer praktischen Anerkennung und hat bereits im vergangenen Oktober auf unserer Mitgliederversammlung ein bisschen Vereinsluft geschnuppert und einigen Geschichten und Erzählungen aus Kalkutta gelauscht. Es wird das erste Mal für sie in Indien sein.
In der Corona Krise wurde Maria zu einer Spenderin und davon erzählt sie uns hier:
"Am Anfang der Krise gehörte auch ich zu den Menschen hier in Deutschland, die beklagten, wie schlecht es uns hier geht, mit der Maskenpflicht, Schulschließungen, Kurzarbeit und vielem mehr. Ich war erst genauso geschockt und merkte aber irgendwann, dass mich persönlich noch etwas anderes betrifft: ich hatte geplant im Januar 2021 nach Indien zu reisen, um mit Calcutta Rescue den Menschen dort zu helfen. Das schien nun sehr fragwürdig, ob das möglich sein wird. Außerdem merkte ich, wie ich mich eigentlich nur um meine eigenen Probleme deswegen drehte und gar nicht über die deutschen und europäischen Grenzen hinaus geschaut hatte.
Ich las mehr und mehr darüber, was gerade woanders, in ärmeren Ländern los war, auch in Indien. Und fühlte mich hilflos, mit meinen Plänen und dem was dort für die in Armut lebenden durch den Lockdown passierte, alle Versorgungen zusammenbrachen. Ich wollte doch die Menschen in Indien unterstützen, etwas Gutes tun, ehrenamtlich dort in der Apotheke mitarbeiten. Als dann der Aufruf zum "Donate A Day's Wages" (Spende ein Tageseinkommen) kam, habe ich überlegt, ob ich das erste Mal in meinem Leben etwas spenden sollte. Und dann tat ich das. Ich spendete einen Teil meines Einkommens. Und eigentlich würde ich auch nicht über Geld reden, aber die Zeiten sind anders und in solchen Zeiten bin ich mehr denn je davon überzeugt, dass es Unsinn wäre, da zu sitzen und zu warten, dass die Dinge von alleine anders werden."
Während Maria sich an ihrer Arbeit mit ganz unterschiedlichen Substanzen beschäftigt, ist sie in der Freizeit mit der freiwilligen Feuerwehr unterwegs oder wandert und joggt über Wiesen und Felder. Außerdem ist sie Ministrantin in der Kirche.
Liebe Maria, von Herzen danke für deine wunderbare Unterstützung, die so gezielt bei den Menschen vor Ort in dieser Krise ankommt. Und wir glauben fest daran, dass wir in 2021 hier eine Geschichte von dir aus Indien veröffentlichen werden.
Über Calcutta Rescue hat Andreas Geith von seiner Frau Christa gehört, die vor vielen Jahren eine lange Zeit sehr aktiv in unserem deutschen Verein war. Beide sind überzeugt von der guten Arbeit in den Projekten in Kalkutta.
Andreas ist Geschäftsführer bei Swisspacer, ein Unternehmen, welches thermisch entkoppelte Profile für den Fenster- und Fassadenbau herstellt, die jährlich, im Gegensatz zu herkömmlichen Materialien, beträchtliche Energie- und CO2-Einsparungen an Gebäudehüllen in heißen wie kalten Regionen der Welt bewirken. Swisspacer hat Standorte in Deutschland, England, der Schweiz und in Polen.
Neben der Unterstützung zahlreicher kleinerer regionaler Projekte der Jugendförderung, gibt es seit einigen Jahren dank Andreas bei Swisspacer eine besondere Weihnachtsaktion. Anstelle von Kundengeschenken, nimmt das Unternehmen den dafür vorgesehenen Betrag und spendet es im Namen aller an Calcutta Rescue. Die Kunden bekommen diese Aktion auf den Weihnachtskarten mitgeteilt und ihnen wird die Arbeit der Organisation mit Bildern und Texten näher gebracht (siehe Foto). Ein schönes Beispiel für "Verschenke eine Spende".
Andreas war selbst einmal in Indien als junger Rucksacktourist auf einer zweijährigen Weltreise. Sie führte ihn damals auch nach Kalkutta. Eindrücke und Herausforderungen des Landes und der Stadt, die als Erinnerung für ihn bis heute sehr präsent sind.
Bei Calcutta Rescue überzeugt ihn vor allem die Nachhaltigkeit der Gesundheitsaufklärung in den Ambulanzen und die Ausbildung in den Schulen für eine bessere Zukunft. Dass Menschen von weiter weg regelmäßige medizinische Behandlungen erfahren können und wie so viele, ist auch Andreas von Dr. Jack, dem Gründer von Calcutta Rescue, tief beeindruckt, wie er sich selbstlos und kompromisslos seiner innersten Überzeugung hingegeben hat.
"Es geht uns so gut, wir sollten und wollen etwas zurückgeben und gute Initiativen fördern", sind weitere Worte von Andreas. An diesem sonnigen Pfingstwochenende ist er bestimmt draußen unterwegs, denn in seiner arbeitsfreien Zeit liebt er Outdoor Sport, Reisen, Segeln und im Garten werkeln.
Von ganzem Herzen danke, lieber Andreas, für deinen kontinuierlichen Einsatz für die Menschen in den Slums von Kalkutta, die immer wieder neue Herausforderungen zu schultern haben, wie im Moment mit Lockdown und Zyklonverwüstung.
Steffi Ribbe ist Künstlerin und rettet Möbel. Gefunden hat sie uns über Instagram, wo sie zugleich ein paar interessierte Fragen zu den Projekten stellte und erzählte, wie angetan sie sei und dass sie selbst ein Projekt in Afrika unterstütze.
Seitdem sind auch wir in ihrem Engagement integriert. Drei Töpfe hat sie, für drei Organisationen, die durch besondere Aktionen übers Jahr mit Geld gefüllt werden, dabei zählt jeder Cent. Sei es durch Kaffee- und Waffel-Verkauf für den guten Zweck z.B. beim Kleidertausch oder beim Tag des offenen Ateliers, durch einen Teil des Erlöses von Holzbildern mit Walmotiven, durch das „Kupfergeld“ von Freunden oder auch mal durch einen richtig guten Verkauf eines Möbels, von dem sie dann etwas in einen der Töpfe steckt. Vor drei Wochen hat sie den Topf für Calcutta Rescue Deutschland geleert und das Geld haben wir sehr zügig mit weiteren Spenden nach Kalkutta überwiesen.
Während Steffi die unterschiedlichsten Möbel wieder schön und sehr farbenfroh werden lässt, hat sie auch Schülerpraktikantinnen und -praktikanten in ihrem Atelier und veranstaltet Integrationsprojekte und Workshops. Außerdem gärtnert sie leidenschaftlich und nutzt jede noch so kleine Grünfläche dafür.
Tausend Dank Steffi Ribbe für deine tolle Unterstützung
Seit über 10 Jahren lernt Regina Schäfer die indische Landessprache Hindi. In einem dieser Kurse begegnet sie einer Mitstudentin und späteren Freundin, die sich seit vielen Jahren schon für Calcutta Rescue engagierte und hörte auf diesem Weg zum ersten Mal von den Projekten in Kalkutta und der Arbeit in den Fördervereinen. Seitdem verfolgt Regina mit großem Interesse was in Kalkutta alles umgesetzt wird.
Für den indischen Kulturkreis interessiert sie sich schon immer, denn auf Sri Lanka lebt Familie von ihr und sie war zweimal selbst dort. Regina liebt die klassische indische Musik und hat noch eine zweite große Leidenschaft: sie schaut für ihr Leben gerne Bollywood Filme. Sri Lanka, der Klang der Sprache und das bunte aus den Filmen führten sie irgendwann in den Hindi Kurs.
Regina arbeitet bei Bosch und betreut und koordiniert dort die technisch-wissenschaftliche Fachliteratur aller Bereiche. Als im Unternehmen ein neues Projekt ins Leben gerufen wurde, die Bosch-Mitarbeiter-Stiftung "Cents for help", hat sie Calcutta Rescue als Förderungswürdige Organisation vorgeschlagen.
Der "Cents for help" Verein hat sich gegründet, um gemeinsam einen nachhaltigen gesellschaftlichen Beitrag zu leisten. Um Gutes zu tun, verzichten Bosch Mitarbeiter auf die Auszahlung der Cent-Beträge aus ihrer monatlichen Nettoentgeltüberweisung. Damit möglichst viele Projekte von der Hilfsbereitschaft profitieren können, beteiligt sich das Unternehmen ebenfalls und verdoppelt den dadurch zustande gekommenen Betrag. Der Gesamtbetrag wird zur Unterstützung von gemeinnützigen und mildtätigen Zwecken eingesetzt.
Durch Reginas engagierten Vorschlag hat "Cents for help" das Diabetes Projekt von Calcutta Rescue als förderwürdig aufgenommen. So erhielt Calcutta Rescue Deutschland eine großzügige Spende, die vielen Patienten in Kalkutta Medikamente zur Insulin Einstellung ermöglichte, mit zusätzlich wichtigen Blutzuckerkontrollen und einer guten Aufklärung über die Erkrankung und die benötigte Ernährung.
Diabetes verbreitet sich in Indien immer mehr, auch bei den armen und untergewichtigen Menschen aufgrund einer einseitigen Fehlernährung, denn Kohlenhydrate und Zucker sind noch immer das günstigste, um alle in der Familie satt zu bekommen.
Tausend Dank, liebe Regina, für deinen wunderbaren Einsatz für die, die mit so viel weniger auskommen müssen als wir hier und lange nicht so viele Möglichkeiten haben.
Burkhard Salfner ist ein ganz treuer Spender und mit Calcutta Rescue seit 1992 verbunden. Damals las er einen Bericht eines Freiwilligen, der in Kalkutta in der Straßenambulanz mitgearbeitet hatte. Die beiden trafen sich zu einem Abendessen und Burkhard entschied, dass auch er einmal in den Projekten mitarbeiten würde - als erfahrener Pharmazeut.
So wurde Burkard nicht nur jährlicher Spender, sondern nach seiner Pensionierung ein freiwilliger Mitarbeiter für 6 Monate vor Ort in Kalkutta und danach auch ein aktives Mitglied in unserem deutschen Verein. Das war 2007. Indien kennt er seit seinen frühen Arbeitsjahren in den 1960zigern, in denen er eine längere Zeit in Mumbai in der Pharmaindustrie tätig war bevor er in Deutschland eine Apotheke leitete. Er verfolgt seitdem, was sich politisch und kulturell in Indien alles tut und verändert und hat uns schon die ein oder andere Geschichte von früher erzählt.
Wir kennen Burkhard als ein sehr großes Herz, immer dabei die Welt zu einem besseren Ort zu machen. Mit seinem tatkräftigen Engagement und mit seinen Spenden, die nicht nur allein Calcutta Rescue und den armen Menschen in den Slums von Kalkutta zu Gute kommen, er spendet auch parallel an andere Organisationen.
Was treibt ihn immer wieder dazu an? Burkhards Worte dazu sind:
"Uns Menschen aus "reichen" Ländern nahezubringen, was es bedeutet auf der Straße in einem Slum geboren zu werden, dort zu leben und zu sterben. Gegen den Hunger zu kämpfen oder um sauberes arsenfreies Wasser. Um Hygiene und eine passable Schulausbildung, die später besseren Lebensunterhalt auch für eine Familie ermöglicht. Und auch eine sozialere Gleichstellung in dieser, so sagt man, demokratischen übervölkerten Gesellschaft.
Dies in einer Zeit, in der wir mit Entsetzen beobachten wie große Staaten - ja, auch Indien selbst - ihre Verteidigungshaushalte mit Kampfhubschraubern, Drohnen und anderem aufstocken, Kriege unterhalten und noch mehr Leid in die Welt bringen."
Und er würde wie Georges Bernanos sagen: "Gott hat keine anderen Hände als die unseren."
Von Herzen Danke, lieber Burkhard, dass du so ein verlässlicher Teil des großen Ganzen bist. Es ist so wichtig!
1999 war Kornelia Witzel das erste Mal in Kalkutta, als Pharmazeutin und freiwillige Mitarbeiterin in den Projekten von Calcutta Rescue. Sie spricht von dieser Zeit als eine der besten ihre Lebens, so spannend und bedeutend waren die sechs Monate dort. Zu dieser Zeit waren die Freiwilligen noch direkt mitten im Geschehen, arbeiteten jeden Tag an der Seite der indischen Apotheken-Assistenten, es wurde geplant, gepackt, bestellt, mit Patienten gesprochen, mit den Kollegen gescherzt und vieles mehr, wie in einer regulären Apotheke. Von Calcutta Rescue erfahren hatte Kornelia durch einen Bericht in der Pharmazeutischen Zeitung auf der Suche nach einem Projekt als Apothekerin im Ausland. Über solche Erfahrungsberichte finden bis heute viele Fachkräfte zu uns und nach Indien.
Seitdem verfolgt Kornelia die Arbeit von Calcutta Rescue und die des deutschen Vereins. Seit ihrem Einsatz in Kalkutta hat sie hier in Deutschland viel auf die Beine gestellt. Zusammen mit ihrer Lebenspartnerin hat sie eine Apotheke übernommen und weiter ausgebaut - mit einem besonderen Schwerpunkt. In zwei eigenen Laboren stellen sie, neben der normalen Apothekenarbeit, Chemotherapeutika für ambulante Onkologen her, das Apothekenteam umfasst 15 Mitarbeiter. Außerdem gibt es zu Hause zwei heranwachsende Töchter, die Freude und Herausforderungen bereiten.
Kornelia spendet mit ihrer Apotheke regelmäßig für die Arbeit in Kalkutta. Als im Mai diesen Jahres der heftige Zyklon durch Westbengalen und Kalkutta zog und die Lage während der Corona Krise noch verschärfte, war sie erschüttert, dass davon fast gar nichts in den Medien berichtet und somit auch wenig Hilfe mobilisiert wurde. Sie überlegte kein zweites Mal und überwies uns Geld, was wir direkt nach Kalkutta weiterleiteten zum Aufbau und zur Entschärfung der Not.
"Uns geht es hier so gut und bei Calcutta Rescue weiß ich, dass es direkt bei den Bedürftigen ankommt", sagt sie uns im Gespräch.
Kornelia reist sehr gerne und war seit der Zeit in Kalkutta auch noch einmal in anderen Teilen Indiens. Dieses Jahr findet der Urlaub im heimischen Deutschland stand. Außerdem gibt es um Leipzig herum, wo sie lebt, viele Seen, die zum Stand-up Paddeln einladen, eines ihrer Hobbies neben Wandern und Radfahren. Und nach indischer Kultur in ihrem Alltag gefragt, erzählt sie uns, dass sie sehr gerne Bollywood Filme schaut und sich indische Musik anhört.
Liebe Kornelia, von ganzem Herzen Danke für deine finanzielle Unterstützung und dein seit Jahren Mitverfolgen was in Kalkutta los ist und getan wird, so dass die Menschen dort mit mehr Würde und in besserer medizinischer Versorgung leben können.
Blanka Wagner unterstützt uns schon seit vielen Jahren auf vielfältige Art und Weise. Zusammen mit den Mitarbeiterinnen ihrer Apotheke veranstaltet sie u. a. einen jährlichen Weihnachtsmarktstand in Filderstadt, dessen Erlös Calcutta Rescue zu Gute kommt.
Es war im Jahr 1996, als sie als Pharmazeutin für ihre Anerkennung auf der Suche nach einem Praktikumsplatz war und auf eine Anzeige von Calcutta Rescue Deutschland e.V. stieß. Im Jahr darauf ging Blanka für 6 Monate nach Kalkutta, wo sie in den Projekten mit einem anderen deutschen Pharmazeuten zusammenarbeitete, wodurch die Praktikumszeit anerkannt wurde.
Blanka erzählt: „In Kalkutta hatte ich mir auf einer langen Busfahrt überlegt, dass die beste Diagnose nicht reicht, das beste Medikament nichts bringt, wenn es vom Patienten falsch eingenommen wird. Die lokalen Übersetzer bei der Medikamentenausgabe waren das schwächste Glied in der Kette, denn wenn sie nicht verstehen, warum es wichtig ist, ein Antibiotikum regelmäßig und bis zu Ende zu nehmen, werden sie es dem Patienten auch nicht mit dieser Eindrücklichkeit erklären. Daher hatte ich mit dem Unterricht der Mitarbeiter begonnen, z. B. darüber, was bei Antibiotika wichtig ist, was eine Retardtablette ist, was therapeutische Breite bedeutet und vieles mehr. Es hat mir sehr viel Spaß gemacht, denn die Übersetzer haben mitgedacht und im Unterricht kluge Fragen gestellt. Eine Apothekerin aus der Schweiz hatte den Unterricht nach mir weiter geführt. Und auch heute erfahre ich immer wieder, dass der Unterricht noch stattfindet, sogar mit Abschlussprüfungen.“
Besonders überzeugt Blanka, dass die Versorgung bei Calcutta Rescue so breit und ganzheitlich ist, auch Schwangerenbetreuung dazu gehört, sowie Schulbildung bis zur Ausbildung. Und nicht nur Patienten und Schüler werden versorgt, auch die Mitarbeiter können so ihr Geld zum Leben verdienen und viele von ihnen kommen selbst aus armen Lebensverhältnissen.
Blanka hatte sich nach ihrer Rückkehr einige Zeit im deutschen Vorstand engagiert und dann die Vorbereitung der Apothekereinsätze übernommen. Heute versendet sie Informationsmaterial, wenn jemand eine Spendenaktion plant und organisiert selbst den Calcutta Rescue Weihnachtsmarktstand in ihrem Ort, denn es nun schon seit über 20 Jahren gibt. Dort verkaufen sie die Handarbeiten von Calcutta Rescue, gebrannte Mandeln und Gewürze, und freuen sich über Gespräche mit den Besuchern.
Neben ihrem Engagement für unseren Verein, unterstützt sie mit ihrem Mann und ihrem Team der Apotheke auch noch andere Organisationen, u. a. Aidskranke in Südafrika, Don Bosco, Apotheker ohne Grenzen, Mediair, das Nepal Projekt von Frau Dr. Mascher und heimische Projekte von Kirchen und Vereinen.
Die Leitung ihrer Apotheke, die Mörike Apotheke in Filderstadt, bereitet Blanka viel Freude: Die verantwortungsvolle Versorgung der Patienten und Kunden, die Kooperation mit Ärzten, wenn es um Wechselwirkungen der Medikamente geht und das gezielte Finden von Alternativen, in Pandemiezeiten beruhigen und auf die wichtigen Dinge hinweisen und darüber hinaus jungen Menschen einen Praktikumsplatz oder einen Ausbildungsplatz ermöglichen.
In der Freizeit genießt sie die Zeit mit der Familie und die Gespräche mit ihren Kindern, die sich zu vielen Themen Gedanken machen, Blanka geht gerne tanzen und joggen und liebt Musik. Auf die Frage, was sie besonders antreibt, antwortete sie: „Ich bin dankbar, dass ich auf der Sonnenseite des Lebens geboren bin und spüre die Verantwortung, mich für die einzusetzen, die es nicht so gut haben. Und noch mehr die Erfahrung, wie schön und reich erfüllend es ist, etwas Sinnstiftendes zu tun.“ Darüber hinaus erzählt sie, dass es ein Lebenstraum sei, wenn ihre Kinder sie nicht mehr brauchen, mit ihrem Mann, der auch Apotheker ist, nochmals im Ausland zu arbeiten, an Orten, wo sie benötigt werden.
Liebe Blanka, von Herzen danke für deinen so langjährigen Einsatz, deine Treue und deine tatkräftige Unterstützung für die vielen Menschen auf den Straßen und in den Slums von Kalkutta.