Unterricht auf Rädern
Da die meisten Kinder in Kalkutta aufgrund der Einschränkungen durch die Corona-Krise immer noch nicht zur Schule gehen können, bringt Calcutta Rescue seit Dezember 2020 die Schule zu den kleinsten unter ihnen. Calcutta Rescue hat erst einen und dann einen zweiten, durch Spenden aus dem vergangenen Jahr gekauften Schulbus, in ein Klassenzimmer umgewandelt und begonnen, jeden Tag durch die Slums zu touren, um Kindern im Alter von vier bis sechs Jahren den Schulbesuch zu ermöglichen.
Die Vorbereitung von Kindern, deren Eltern möglicherweise Analphabeten sind, auf den Eintritt in formale Schulen ist ein wichtiger Teil des Bildungsprogramms von Calcutta Rescue, das derzeit 75 Kinder in dieser Kategorie einschließt. Diese Kinder hatten bereits acht Monate Schule verpasst, seit alle Schulen im März 2020 geschlossen wurden, und bestand die Gefahr, dass sie dauerhaft zurückzufallen. Ältere Altersgruppen haben sich gut an die Online-Kurse der Organisation angepasst, aber diese Altersgruppe braucht den persönlichen Kontakt zu Lehrern, die ihre ersten Schritte in der Bildung mit Spaß gestalten können. Genau das soll dieses neue Projekt, „Education on Wheels“, mit Liedern, Reimen und lustigen Arbeitsblättern erreichen.
Sougata, einer der engagierten Lehrer, erzählt: „Als ich erfuhr, dass ich die Kinder in unserem Schulbus unterrichten darf, habe ich mich riesig gefreut. Ich konnte meinen Ohren kaum trauen. Als ich die kleinen Vorschulkinder informierte, waren sie so froh und begannen zu lachen und vor Freude zu schreien. Sie übertrafen sogar meine Freude. Obwohl wir während der Klasse einen räumlichen Abstand einhalten müssen, kann ich sie dennoch von Angesicht zu Angesicht sehen. Das ist so viel besser, als sie online zu unterrichten.
Die Leiterin der Bildungsabteilung von Calcutta Rescue, Ananya Chaterjee, erklärt: „Vorschulen spielen eine entscheidende Rolle dabei, den Grundstein für die richtige psychologische, physische und soziale Entwicklung eines Kindes zu legen. Die Schließung unserer Bildungsprojekte, die frühkindliche Betreuung und Bildung anbieten, stellt weiterhin eine Bedrohung für ihr ganzheitliches Entwicklungspotenzial dar.
Wir halten die richtigen Covid-Richtlinien ein. Am Eingang werden die Kinder mit Handdesinfektionsmitteln versorgt. Die Erzieherinnen tragen Masken und Gesichtsschilder.
Wir sensibilisieren auch die Eltern für die persönliche Hygiene, die eigene Gesundheit und die Sauberkeit der Uniform."
Alexandra Heinrich