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In verschiedenen Armenvierteln der Stadt wurden drei Ambulanzen aufgebaut, in denen die Patienten medizinische Hilfe erhalten.

Karte von Kalkutta mit den Standorten der Straßenambulanzen.

Talapark

talaparkCalcutta Rescues Talapark Ambulanz ist die größte der drei Ambulanzen. Sie liegt im Norden von Kalkutta in einer sozio-ökonomisch gemischten Gegend, in der slumartige Behausungen neben schicken Apartments liegen. Die Ambulanz begann 1995 auf einer Fläche, die ursprünglich als Müllablage genutzt wurde. Calcutta Rescue erhielt die Erlaubnis, dort ein einstöckiges Gebäude zu errichten.

Etwa 80 Patienten besuchen täglich die Ambulanz, die 6 Tage die Woche geöffnet ist. Sie kommen sowohl aus der Stadt, als auch aus ländlichen Gebieten. Neben 5 Ärzten arbeiten 18 weitere Angestellte jeden Tag in der Ambulanz. Dazu kommen an manchen Tagen ein Zahnarzt, Physiotherapeuten, Sprachtherapeuten und die Mitarbeiter des Behindertenprojektes und der Gesundheitserziehung.

 

Die Talapark Ambulanz bietet diverse Dienstleistungen an:

  • Allgemeinmedizinische Behandlung für Kinder und Erwachsene, Versorgung von Wunden und Verbrennungen, Impfprophylaxe und Physiotherapie
  • Spezialisierte Behandlung von Patientinnen und Patienten mit Erkrankungen wie multiresistente Tuberkulose, Asthma und COPD, Diabetes, Thalassämie (eine Bluterkrankung), Krebs oder neurologischen Krankheiten.
  • Mutter-Kind-Programm
  • Präventionsprogramme (Sensibilisierung für Hygiene und Gesundheit) und Verteilung von Lebensmitteln und anderen lebensnotwendigen Produkten.
  • Umfassende Betreuung und Behandlung von HIV/AIDS-Kranken
  • Ein Behindertenprogramm

 

Nimtala

nimtalaDie Nimtala Ambulanz wurde November 2015 eröffnet, um der steigenden Nachfrage nach hochwertiger medizinischer Versorgung für Menschen, die auf der Straße leben, zu begegnen. Diese Patienten benötigen regelmäßige Wundversorgung und Nachsorge. Auch andere medizinische Probleme wie Tuberkulose, Lepra, Vitaminmangel und Verbrennungen werden regelmäßig in diesem Gebiet gesehen. Aufgrund von körperlichen Beeinträchtigungen und Schwierigkeiten beim Transport können diese Patienten die oft zu weit weggelegenen existierenden Calcutta Rescue Ambulanzen nicht in Anspruch nehmen. Daher hat Calcutta Rescue die Nimtala Ambulanz eröffnet. Die Stadtverwaltung von Kalkutta hat den Raum für die Ambulanz als Anerkennung der Arbeit von Calcutta Rescue zur Verfügung gestellt. Die Ambulanz behandelt täglich 35-40 Patienten und ist 6 Tage die Woche geöffnet.


Die Nimtala Ambulanz bietet folgende Dienste an:

  • Wundversorgung
  • Versorgung mit Medikamenten
  • Überweisung zu staatlichen Krankenhäusern z.B. für Patienten mit Lepra und Tuberkulose, da die Medikamente für diese Erkrankungen kostenlos durch den Staat zur Verfügung gestellt werden oder wenn der Patienteine chirurgische Intervention usw. benötigt .
  • Verteilung von Lebensmitteln, Kleidung, Fahrtkostenerstattung besonders für Tuberkulose-, Lepra- und immungeschwächte Patienten
  • Physiotherapie
  • Für alte pflegebedürftige Menschen wird die Unterbringung im Heim organisiert

 

Chitpur

CHITPUR smallDiese Ambulanz liegt am Ufer des Flusses Hugli und behandelt etwa 150 Leprakranke. Sie gilt oft als die letzte Chance für Patientinnen und Patienten, welche von anderen Zentren abgewiesen wurden.

Viele Jahre lang bestand die Ambulanz aus einer aus Bambus-Konstruktion und einer Plane als Dach, die täglich auf- und abgebaut wurde, da dies der Landbesitzer so verlangte. Mittlerweile konnte jedoch mit der Unterstützung von ERSF, einer britischen Hilfsorganisation, eine permanente Blechkonstruktion gebaut werden, die das mühselige Auf- und Abbauen erspart.

Calcutta Rescue arbeitet mit der Kommune von Kalkutta zusammen, um die Leprakranken aus den ärmsten Bevölkerungsschichten kostenlos zu behandeln und zu betreuen. Die Kommune stellt die Medikamente zur Verfügung, während Calcutta Rescue die Behandlung und Betreuung u. a. mit folgenden Dienstleistungen übernimmt:

 

  • Versorgung und Verbinden der leprösen Wunden (v. a. an den Füßen) unter der Aufsicht eines Podologen.
  • Aufklärung der Leprakranken über die Notwendigkeit der regelmäßigen und konsequenten Medikamenteneinnahme, welche für eine Heilung Bedingung ist, und über die Möglichkeiten, mit welchen das Risiko für Fehlstellungen der betroffenen Gliedmaßen vermindert werden kann.
  • Physiotherapie unter der Aufsicht eines professionellen Physiotherapeuten.
  • Herstellung von angepasstem Schuhwerk in der eigenen Schuhwerkstatt.
  • Medikamentöse Behandlung von Begleiterkrankungen, Verteilung von Lebensmitteln, Kleidung und Decken, Rehabilitation und Sozialhilfe.